Elisabeth von Thüringen (von Ungarn)

Elisabeth wurde am 7. Juli 1207 in Sáros Patak als Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn und der Gertrud von Andechs geboren. Im Jahr 1211 wurde Elisabeth als Vierjährige auf der Wartburg mit Ludwig IV., dem künftigen Landgraf von Thüringen, verlobt; 1221 vermählten sich die Beiden. Sie hatten drei Kinder, Hermann geb. 1222, Sofia geb. 1224 und Gertrud, geb.1227 - die selige Getrud von Altenberg, O.Praem.). 1227 starb ihr Gemahl Ludwig auf dem Kreuzzug in Otranto. Schon zu Lebzeiten ihres Ehemannes war Elisabeth wegen ihrer großen Freigebigkeit angefeindet worden. Die schutzlose Witwe wurde nun mit ihren Kindern von der Wartburg verjagt, oder sie verließ die Burg freiwillig. Eine erste Bleibe fand sie in Eisenach (angeblich in einem Stall, da sie sonst niemand aufnehmen wollte), später auf Schloß Pottenstein bei ihrem Onkel, Ekbert von Andechs-Meran, zuletzt in Marburg. Sie unterwarf sich nun ganz der Führung des extrem strengen Beichtvaters Konrad von Marburg. Er erwirkte, dass ihr das Erbe ausbezahlt wurde und Konrad verwaltete auch ihr bescheidenes Vermögen. Elisabeth verteilte sofort soviel als möglich unter den Armen und gründete ein Hospital in Marburg und arbeitete selbst hart als Krankenpflegerin. (Von diesem Hospital steht nur noch die Ruine der Kirche). Besonders hart traf sie nun auch die Anordnung Konrads, den Kontakt zu ihren Kindern und ihren zwei treuen Gefährtinnen aus den Jugendtagen, die sie bis dato immer begleitet hatten, vollkommen abzubrechen. Am 17.11.1231 ist Elisabeth in Marburg in franziskanischer Armut und geschwächt durch die harte Arbeit und die auferlegten Bußübungen im Alter von 24 Jahren gestorben. Am 26.5.1235 wurde sie von Papst Gregor IX. heiliggesprochen.

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Gedenktag: 19. November

Aus einem Brief ihres Beichtvaters Konrad von Marburg an den Papst: An einem Karfreitag, wo die Altäre entblösst sind, legte Elisabeth in Gegenwart einiger Leute ihre Hände auf den Altar in der Kapelle der Minderbrüder und entsagte allem Eigenwillen, allem Pomp der Welt und allem, was der Erlöser im Evangelium zu verlassen empfiehlt. Nachdem sie dies getan hatte und weil sie fürchtete, in dem Land, in dem sie mit ihrem Gatten gelebt und geherrscht hatte, dem weltlichen Geschäft und den weltlichen Ehrungen nicht entgehen zu können, folgte sie mir- allerdings gegen meinen Willen - nach Marburg und errichtete dort ein Spital, sammelte Kranke und Schwache um sich, und die Verachteten lud sie an ihren Tisch. Neben all dieser Geschäftigkeit - ich kann es vor Gott bezeugen - habe ich selten eine Frau gesehen, die wie sie dem beschaulichen Leben oblag.